01 Mär
Auch die D2 startet in die Rückrunde
Vor dem Spiel wurden noch Mannschaftsfotos gemacht.
05 Mai
D2-Junioren
Die 9 entscheidet das Spiel, aber ...
In der 9. Minute klingelt es heute in Ebnet. Der Gegner geht in Führung durch ein Eigentor. Die Spielernummer 9 war es, und sie konnte es hinterher gar nicht ertragen, sie fühlte sich schuld. Sie weint vor Anspannung und Schuldgefühlen. Und in der gleichen Minute sind alle noch starr vor Angst und es klingelt wieder. Die 9 des Gegners macht die Kiste zum 2:0.
Neuntausend Höllenhunde, so war das nicht geplant. Dann wird es irgendwie hässlich, der Platz ist wie ein Golfplatz, mit Sandbunkern und der ganze Ärger beginnt eigentlich schon, als wir um 10.00 Uhr in Ebnet ankommen. Gut, im DFB-Net stand Anpfiff 10:00 Uhr, aber es war der Trainer aus Ebnet, der uns vor einigen Wochen gebeten hatte, das Spiel um eine Stunde nach hinten zu verlegen - und nun wollte man man davon nichts mehr wissen, bis wir ein wenig ungeduldig die Mail raussuchen. "Bei uns gilt das Wort mehr als DFBnet", sage ich noch, "denn was ausgemacht ist, ist ausgemacht". Die Gegner sind schon fast braun, weil sie schon so lange auf uns warten, aber sie sind geduldig, bis wir umgezogen und warm sind. Der gegnerische Trainer ist ein alter Kollege, wir frotzeln und witzeln als es losgeht. Und bis zur neunten Minute ist alles entspannt, dann wird das Gespräch unterbrochen. Jetzt ist alles auf Messers Schneide und es gibt keine Witze mehr.
Alle sind angespannt, die Spieler sind wachsam und hören die Kommandos von Außen, aber es sind die vielen individuellen Fehler, die einen Sieg in weite Ferne rücken lassen. Keiner hat dem Mumm, den Spieß umzudrehen. Auch Ebnet bolzt die Pille immer nur nach Vorne und hat keinen Sinn mehr für Kinderfußball. Man will jetzt das Derby gewinnen und tut das mit allen Mitteln. Wir hingegen spielen wie gewohnt hinten raus, aber viele Bälle gehen in den Gegner und eröffnen ihm neue Möglichkeiten. Am Rasenrand heulen jetzt schon zwei PTler, während wir trösten und auch der gegnerische Trainer Anteil findet, wollen die Ebneter Kinder nun mit Gewalt gewinnen. Ich rufe noch in die Zuschauer: "Bei uns steht die Ausbildung der Kinder im Vordergrund, wir spielen Fußball nicht, um zu gewinnen, wir spielen, um das Spiel zu lernen." Der gegnerische Trainer muss jetzt auch grinsen. Dann pfeift der Schiri ab. Auf meiner Uhr ist noch Zeit, aber die zählt ja auch Sekunden, die des Schiris hat wohl nur zwei Zeiger. Irgendwie merkt man, dass es eine Feindschaft gibt zwischen den beiden Vereinen, die ich nicht kenne und die ich auch nie kenne lernen wollte.
In der Halbzeit kann man nicht viel sagen, die Jungs spielen eigentlich alles richtig, aber wir hatten Pech. Aber es bleiben die richtig dicken individuellen Fehler, die das Spiel nach Vorne heute nicht möglich machen. Und nun kommt auch noch Unglück dazu. Es steht 3:0. Immer noch sitzen 2 Kinder an der Kante und haben Tränen in den Augen. Aus irgend einem Grund spüren sie, dass das hier und heute was Persönliches ist, so eine Art Derby, das, wenn man es verliert, übermorgen in der Schule zu dummen Kommentaren führend wird. Dann stelle ich auf Dreierkette um und keine 10 Sekunden später ruft ein Spieler aus Ebnet zum Trainer, dass sie eine "zweite Sechs" brauchen. "Klug", denke ich, "die sind nicht dumm". Das Spiel ist jetzt komplett offen, wir sind angreifbar geworden. Vorne passiert nichts, weil die Bälle zu lange brauchen, bis sie unter Kontrolle sind, hinten kennen die Gegner jedes Loch und nehmen die Bälle mit und an. "Ist eh egal, jetzt gibt es halt eine Klatsche", denke ich, dann rumpelt es zum 4:0. Dann fährt meine Aufmerksamkeit runter, ich atme durch und schaue auf die fiktive Tabelle. Ich muss mit dem Spiel abschließen, es ist nicht mehr zu gewinnen. Ich drücke noch ein paar angestrengte Witz raus, dann fällt das 5:0.
So ein Untergang tut richtig weh, woran lag es? An der Aufstellung? An der Einstellung? Für mich gibt es heute keine sinnvollen Antworten. Nach dem Spiel stehen wir da und wir unterhalten uns mit dem gegnerischen Trainer. Er ist entspannt und ich kenne ihn zu lange, als dass ich ihm böse sein könnte. Er hat keinen Brass und keinen Hass gegen uns, er ist nicht "Ebnet".
Für mich ist der Tag erledigt, ich liege untätig auch der Couch und würde einfach nur gerne pennen. Aber es geht nicht, das Spiel rutscht dauernd wieder vor die Augen. Dann setze ich mich aufs Motorrad und bretter einmal um die Bäume, dann bin ich unten. Und ich sehe, dass Zähringen nur ein Unentschieden hinbekommen hat. Aber das ist mir eigentlich egal. Ich sehe immer noch die Tränen der Kinder und frage mich, wer in ihnen diesen riesigen Druck aufgebaut hat. "Bitte lasst es nicht mich gewesen sein", denke ich. Wir spielen das hier nicht, um uns fertig zu machen, wir spielen das hier, damit wir was lernen und damit wir Freunde am Sport haben. Ich will, dass die Kinder das Spiel mit Lust und nicht mit Ehrgeiz spielen. Auf der Rückfahrt zum PT diskutieren die Kinder im Auto, woran es gelegen habe könnte. Ich sage nicht viel, nur dass euch die Angst nun auffrisst: Die Angst davor, am Ende der Saison oben zu stehen oder nicht. Hallo, Kinder: Kommt alle mal bitte runter. Das einzig wichtige ist und bleibt, dass wir uns mögen, dass wir uns respektieren und dass wir Spaß haben. Der Rest kommt von alleine. Und wenn wirs verkacken, dann verkacken wir es halt. Dann gewinnen wir halt die nächste Saison, who cares!
Bericht: Klemens Bobenhausen
Bild: Die 9 gegen die 9: An mangelndem Einsatz lag es heute sicherlich nicht.
04 Jan
Die D2 spielt ein schönes Turnier in Bad Krozingen, aber kommt wegen einem schlechten Start leider nicht über die Vorrunde hinaus.
18 Nov
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