12 Jan
D-Mädels in Kirchzarten mit durchwachsenem Erfolg
Alle mal hergucken und lächeln!
12 Okt
FC Heitersheim - PTSV Jahn Freiburg 0:10
Man sieht auch gut aus und gewinnt hoch
Nach der Regelkunde der letzten Niederlage war klar. Heute gibt es fünf Dinge, auf die wir besonders acht legen werden. Und wenn man um zehn schon in Heitersheim sein will, muss man um sieben aufstehen. Und alle neun sind gekommen, alle ausgepennt und voll ausgerüstet. Checkliste abgehakt, Co-Trainin da, Fahrer da: einsteigen und los.
Die "einfachen" Spiele. Was hat man da schon nicht alles drüber gesagt und wie viele hat man nicht schon verloren. Deshalb gibt es sie ja nicht mehr, die "einfachen" Spiele. Aber wenn der Gegner mit 0:35 Torverhältnis in der Tabelle steht, dann kann man zumindest mir ein wenig Ruhe dem Ziel entgegensteuern. Und wenn alles wie am Schnürchen läuft, so, wie heute, jeder seine Sachen dabei hat, jeder die Grundlagen des Spiels kennt, auch, wenn er heute zum ersten Mal auf dem Platz steht und Angst haben dürfte, Fehler zu machen, jeder Doppelknoten auf den Bändel hat, die Sonne scheint, dann kann eigentlich nichts mehr schieflaufen.
Doch die ersten zehn Minuten gestalten sich zäh. Alle Regeln werden zwar eingehalten, von Regel 1 bis Regel 5 alle, aber die Sicherheit fehlt noch. Ich bin entspannt, denn ich weiß, fällt das erste Tor, dann wird es von Minute zu Minute besser. Die Mädels werden sich in einem Rausch spielen, aber dafür muss der Ball halt einmal ins Netz. Da fasst sich die 12 ein Herz und es klappert. Und nun beginnt der Reigen.
Es ist zwar fußballerisch noch nicht sauber, aber der Gegner ist noch weniger weit als wir: Unser Torhüter steht fast an der Mittellinie, die Abwehr keine 30 Meter vom gegnerischen Tor entfernt. Nina, die heute das Spiel leitet, die Aufstellung und Taktik vorgibt, steht neben mir und macht das richtig gut. Dann steht es 2:0. Keiner bolzt, nur zweimal sehe ich, dass ein Spieler in den Laufweg des Ballführenden reinrennt, nur einmal sehe ich ein Mißverständnis darin, wer gerade die "Lea" ist. Nur ein einziges Mal, wird das Spiel nicht über die Außen aufgebaut als wir unter Pressing stehen. Alle laufen die Wege ohne Ball - und alle Schuehe halten. Ab und zu klappert es und die Kinder jubeln. So schön kann Fußball sein.
In der Halbzeit sitzen wir im Kreis und haben uns nichts zusagen. Alle wollen einfach nur weiterkicken und noch mehr Tore machen. Dann schauen wir halt ein wenig zum Gegner rüber. Die sind natürlich geknickt und sie tun mir Leid. Aber noch können wir den Druck nicht rausnehmen. Noch müssen wir uns spielen lassen, denn die Kinder müssen es verinnerlichen, wie gut Fußball tun kann. Sie müssen lernen, mit Freunde zu spielen und sie müssen lernen, dass die Kommandos von Außen Sinn haben und dass sie helfen, Spiele zu gewinnen. Ab und zu klappert es und die Kinder jubeln.
Ich schaue Nina an und will ihr sagen: Jetzt ist genug, jetzt müssen wir vom Gas. Das Spiel verlieren wir nicht mehr und wir spielen nicht für das Torverhältnis und nicht gegen den Gegner, zumindest nicht so, dass wir ihn "schlagen" wollen. Wir wollen gewinnen, aber das kann man auch einstellig. Die Kinder bekommen es mit und verstehen es nicht - und sie finden es auch nicht gut. Ich breche das Thema ab. Sonst hätte ich was gesagt von, "wir müssen uns schonen, das nächste Spiel ist jetzt schon wichtiger" oder "jetzt können wir ein paar Dinge ausprobieren" oder "jetzt können wir ein paar Kinder mal belohnen". Alles mit dem Gedanken, dem Gegner ein Tor zu schenken. Eins, das uns nichts kostet. Aber dem Gegner viel bringt. Ich bin einfach nicht für diesen Sport gemacht. Wenn jetzt jemand blöd wollte, dann könnte er schon anfangen uns zu unterstellen, dass wir das Spiel manipulieren. Absichtliche Gegentore? Könnte das Strafen nach sich ziehen? Nene, den Tag lasse ich mir nicht versauen.
Dann gucke ich halt der gegnerischen Trainerin hinterher nicht in die Augen, wenn wir abklatschen. Dann war alles regelkonform. Aber Regeln haben irgendwo auch ihre Grenzen, man braucht sie ja nur, wenn einer ausrastet. Wenn alle miteinander sind, dann braucht man keine Regeln. Aber Spiele leben von Regeln, denke ich, ein Spiel ohne Regeln kann es nicht geben. Dann liegt es nicht an den Regeln selbst, denke ich, sondern an denen, die sie machen. Dann rastet unsere 10 aus.
Irgendwas hat einen Schalter in ihr umgelegt. Sie haut ein Tor nach dem anderen rein. Sie spielt sich in einen Rausch und wächst über sich hinaus. Und als sie schon selbst nicht mehr weiß, wie viele Tore sie gemacht hat, bekommt sie noch einen Elfer und haut ihn unter die Latte. Ich gucke auf die Uhr und will jetzt nicht mehr. Und so geht es dem Schiri auch und keine 3 Sekunden nach Ablauf der Spielzeit pfeift er ab.
Solche Siege machen mich nicht glücklich. Ein Geger ohne Wechselspieler, mit zwei angeschlagenen, die sich durchbeißen und wir im Jubeltaumel. Aber immerhin nehmen wir Selbstvertrauen mit. Die Kinder singen auf dem Rückweg "Ich und mein Holz" und andere schmierige Songs. Ich drücke ein wenig aufs Gas, da ich weiß: Wenn ich es gut mache, dann kann ich noch 5 Minuten bei meinem Sohnemann zuschauen, der am PT kickt. Dort gleich raus aus dem Auto und schwupps an den Platz. Noch bevor ich einen Blick aufs Feld erhaschen kann, höre ich die angespannte Stimmung hinter der Hecke. Es steht Spitzaufknopf, das kann man förmlich riechen. Am Platz sehe ich wilde Gesten, höre Geschrei und Sätze unter der Gürtellinie. Ach, denke ich mir, würds da jetzt 10:0 stehen, dann wären alle ein wenig entspannter. Aber es steht 2:1 und bleibt dabei, nachdem noch ein paar Karten hochgehalten werden und der Schiri sein Fett weg hat. Irgendwie sind beide Mannschaften unzufrieden. Da denke ich mir, ein 10:0 macht vielleicht nicht glücklich, aber es beruhigt die Nerven.
Bericht: KB
Bild: KB (viel sieht man nicht, aber Pressing)
03 Nov
Währenddessen gibt es einen Schauer und hinterher Süßigkeiten und Mittagsschlaf
28 Okt
Man sieht auch schlecht aus und verliert hoch, hat aber was zu erzählen!