12 Jan
D-Mädels in Kirchzarten mit durchwachsenem Erfolg
Alle mal hergucken und lächeln!
03 Nov
FC Freiburg-St. Georgen - PTSV Jahn Freiburg 0:2
Währenddessen gibt es einen Schauer und hinterher Süßigkeiten und Mittagsschlaf
Ja, es sind immer noch Ferien. Und während die einen noch unterwegs sind, liegen die anderen schon mit diversen Infekten auf der Couch. Und weil unsere Tabelle klein ist, steht schon das vorletzte Spiel vor der Türe. Selbst angeschlagen, entscheide ich mich, heute früh beim PT zu sein, denn es gibt noch dies und das zu erledigen. Also raus aus der selben, rein ins Auto und ab zum PT. Dort angekommen, wundere ich mich, dass die Mädels schon dastehen. Es ist Punkt 10 Uhr und ich schaue auf mein Handy, wann Treffpunkt ist: 10 Uhr! uuuhh! Ich bin echt angeschlagen. Auch ich sollt eigentlich wieder auf die Couch und heute andere das Handwerk erledigen lassen, aber es ist keiner da. Nur die pflichtbewussten Mütter, die uns nach St. Georgen fahren werden, dort, wo man nur einen Punkt in der Tabelle aufweisen kann und dort, wo man ein Torverhältnis von -41 hat.
Dort angekommen, scheint die Sonne ab und an durch die schweren Wolken. Wir sind wieder dezimiert und haben nur einen Wechsler, eine Spielerin humpelt schon auf dem Weg in die Kabine. Ich glaube nicht, dass wir das Spiel heute verlieren, aber leicht wird es nicht, denn die da humpelt ist unsere Innenverteidigerin, eine, die schon alleine weiß, was zu tun ist und der man nicht mehr viel beibringen muss. Eine, die immer an der richtigen Stelle steht und mit viel innerer Ruhe auch Ruhe nach Außen geben kann. "Prinzessin Boateng". Dann haben wir eine Torhüterin, die sich nichts Sehnlicheres wünscht, als heute nicht im Tor zu stehen, zwei Abwehrspielerinnen, die lieber ins Mittefeld wollen und zwei, die bei der Niederlage gegen die Eintracht irgendwie fußballerisch erweckt wurden und einen Gegner, der nicht an den Ballschrank kommt, weil der Schlüssel fehlt. Die gegnerischen Trainerinnen sind jung und sympathisch. Wir tratschen ein wenig und ich weiß, heute wird es kein Geschrei geben, heute ist einfach nur Fußball angesagt, so, wie ich es mir vorstelle. Wir geben ein paar nette Wort und ein paar Bälle ab und dann geht es schon bald los.
Meine letzten Worte an meine Mädels lauten: "Macht ein frühes Tor heute, versucht es zumindest, dann wird das heute einfach." Aber es kommt anders. Wir haben Chancen aus allen Winkeln, sind am Drücker und bestimmen das Spiel. Nur selten kommt der Gegner mal in unsere Richtung und eigentlich nie wirklich gefährlich. Ein paar Mal sehe ich, wie die Mädels einfach aufhören zu Kicken, der Ball ist im Spiel, aber irgendwas ist in der Luft. Das sind so Momente, die mich wirklich stören. Das fühlt sich so an, als ob ein Pilot einfach aufhört zu fliegen, ein Fluss aufhört zu fließen oder eine Uhr aufhört zu ticken. Das muss auf alle Fälle aufhören, zumindest in unserer Mannschaft.
Dann kommt der schwere Regen und der Sturm. Wir führen mittlerweile, aber das wird plötzlich unwichtig, denn mit einem Mal bestimmt das Wetter das Geschehen. Ich spüre, wie mir das Wasser hinten in die Schuhe läuft und ich höre plötzlich auf dem Platz eine rufen: "Ich will raus, mir ist kalt!". Es ist eine von meinen und ich tue ihr den Gefallen. Die pflichtbewussten Mütter haben mittlerweile die Jacken eingesammelt und ins Trockene gebracht. Das finde ich gut und das wird uns hintenraus helfen.
In der Halbzeitpause verschwinden alle schnell in die Kabine. Die pflichtbewussten Mütter haben sogar die Heizung schon angemacht und ich ich finde ein paar trockene Worte. Ich habe keine Lust, über "mangelnde Chancenverwertung" zu sprechen, denn das bringt eh nichts, es klingt immer so, als ob da eine Absicht dahinter stünde, wenn man nicht trifft. Und es bringt auch nichts, das größte Problem anzusprechen: Wir haben kaum ein Passspiel und viel zu wenig Bewegung ohne Ball. Aber gerade bei so einem Wetter ist das das Beste, was man tun kann: Laufen. Denn wenn einem kalt wird auf dem Platz, dann läuft man zu wenig, denke ich mir.
Als wir rauskommen, ist der Regen weg und der Platz ist schnell. Die Kinder sind träge und finden nicht mehr zurück ins Spiel. Der Gegner hat die Dusche besser mitgenommen als wir und ist motivierter. Unseren Kindern scheint das 2:0 zu reichen. Bisher kannten die Gegner nur den Untergang und heute könnte was gehen, denn ein 0:2 kann man drehen. Ich sehe viele Chancen, die wir gar nicht erst erhalten, weil wir nicht zusammenspielen, sondern nur alleine. Und dann kommt St. Georgen. Die gegnerischen Eltern sind wieder am Spielfeldrand und motivieren ihre Kinder: Eine ruft, "Ja, jetzt ist Feuer drin, jetzt geht was!" Und ich gebe ihm recht. Jetzt wäre der Moment, der das Spiel kippt. Und ausgerechnet jetzt retten uns die beiden, die gegen die Eintracht "erweckt" wurden, den Hintern. Prinzessin Boateng humpelt so arg, dass sie eigentlich runter muss, aber die beiden "göttlichen" haben noch Power, die wollen auf alle Fälle gewinnen und auf alle Fälle kein Gegentor. Sie laufen jetzt und sie haben nicht kalt. Gut, denke ich mir, jetzt haben wir zwei neue Fußballerinnen! Hat alles seine Vor- und Nachteile.
Dann verrinnt die Zeit wie am Schnürchen. Der Gegner hat seine Chance verpasst und das Spiel wird wieder ausgeglichen. Die Sonne ist wieder am Himmel und dann ist Ende. Der pflichtbewusste Trainer sammelt alles ein, bekommt auch die Bälle wieder von den Gegnern, die sie sich zuvor ausgeliehen hatten, zurück, packt alles ein, geht zum Auto, verstaut alles und holt die Gummibärchen raus. Und wartet. In der Kabine hat die Heizung mittlerweile ihren Zweck ein wenig zu gut erfüllt, erzählen mir die pflichtbewussten Mütter als sie mit den Trikots rauskommen. Irgendwann kommen die Mädels und haben das Spiel schon abgehakt. Sie sind zufrieden, warm und hungrig. "Jeder nur zwei und die Papierchen da rein!", sage ich und hake das Spiel auch ab, bringe noch ein paar Kinder heim, zieh die nassen Klamotten aus und lege mich auch die Couch. "Couch", "Coach", irgendwie widersprechen sich beide Begriffe und klingen doch so ähnlich - und bin auch schon weggeratzt.
Bericht: KB
Bild: Catrin Homberger
28 Okt
Man sieht auch schlecht aus und verliert hoch, hat aber was zu erzählen!